Auf den Spuren der Großeltern 2010

Auf den Spuren meiner Großeltern
Pommernfahrt vom 12. – 16. Mai 2010

Als meine Eltern mir vor Monaten erzählt haben, dass sie dieses Jahr wieder mit nach Pommern fahren wollen, habe ich spontan beschlossen mitzufahren. Eine Arbeitskollegin von mir betreibt auch gerade intensive Ahnenforschung und da habe ich im vergangen Jahr öfter mal an die alten Geschichten von meiner Oma Irmgard Kohlmeyer, geb. Jandt, und meinem Opa, Franz Kohlmeyer, gedacht. Und als Rudi Dorow bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken so ins Schwärmen geriet, war klar, dass ich die Gelegenheit nutze.

Die Fahrt hat mir sehr gefallen! Die gute Laune, die von Anfang an im Bus herrschte, und die vielen netten Menschen, die ich kennenlernen durfte, waren das I-Tüpfelchen auf einer Reise voller besonderer Eindrücke.

Die Ausflüge haben mir gut gefallen. Allerdings waren die Tage straff organisiert, und daher blieb wenig Zeit, um alles in Ruhe anzuschauen. Es war eher ein kurzer Einblick in Städte und Pommersche Seenplatte, der Lust auf mehr macht – allerdings bei angenehmeren Temperaturen.
Besonders gut gefallen hat mir auch der Besuch in Köslin, der viel zu kurz war. Gerd Jandt, der Cousin meiner Oma, der dort geboren wurde, hat mit seinen Erzählungen die Stadt lebendig gemacht und mir während der ganzen Reise seine Kindheit und die meiner Großeltern ein Stück nähergebracht.

Da ich das Meer liebe, hat mir auch Kolberg gefallen, allerdings habe ich dort außer dem Sandstrand und der Promenade nicht viel gesehen… die Zeit war zu knapp und wegen des kalten Windes haben wir noch einige Zeit in einem gemütlichen Café bei leckerem Kuchen und heißem Kaffee verbracht. Naja, wenn der kalte Wind nicht gewesen wäre, hätten wir wohl eine andere Ausrede gefunden, um ins Café zu gehen. Gelohnt hat es sich!

Das Highlight der Fahrt war für mich der Besuch von Groß Krössin, da beide Großeltern aus dem Dorf stammen. Ich habe beide Elternhäuser gesehen, die Schule, die Kirche, die Persante… all das kannte ich ja bisher nur von den Erzählungen. Ich fand es toll zu sehen, wie das Haus meiner Oma in Wirklichkeit aussieht, am Ortsrand, eingebettet in Felder. Ich habe es jahrelang auf einem Foto an der Wand in der Stube meiner Oma hängen sehen.
Jetzt kann ich mir auch vorstellen, wie mein Opa damals mit seinem Fuhrwerk nach Villnow zum Bahnhof gefahren ist, um Sachen dort abzuholen und ins Dorf zu bringen.

Ich habe die Persante gesehen, wo er so gern geangelt hat. All das ist greifbarer geworden. Und ich verstehe, warum sie beide so gern an die alte Heimat zurückdachten: die Landschaft ist wunderschön, noch so ursprünglich.
Die Wälder noch schöner und grüner als hier, die Felder noch weiter und größer. Und die Tiere noch „greifbarer“, weil sie einfach auch noch in größerer Zahl und vielseitiger vorhanden sind…

Und diese Alleen an den Straßen – traumhaft!
An der Landschaft kann man sich wirklich nicht satt sehen.

Schade, dass der Winter so hart war und deshalb diesmal die Blumen noch nicht so weit waren: ich hätte gerne die Mohnfelder gesehen, und noch mehr Vielfalt in den Grün- und Bunttönen der Natur. Die anderen haben ja ununterbrochen davon geschwärmt!

Melanie Beck