Aus Pommerns Geschichte
In der Zeit vor Christi Geburt war Pommern viele Jahre von den Germanen besiedelt, die es vom dritten bis zum achten Jahrhundert verließen.
Nach ihnen zogen die Wenden in das Land. Während langen Kämpfen errangen die Slawen um 995 für etwas drei Jahrzehnte die Herrschaft über Hinterpommern.
Um 1330 wurde Pommern von Otto von Bamberg dem Christentum erschlossen.
Der Name Pommern bedeutet „Das Land am Meer“.
Mit 465 km besaß es die größte Küstenlänge aller deutschen Länder und Provinzen. Hier an der Ostsee lagen die vielen Fischerdörfer und Seebäder.
Auf der Lebanehrung erhebt sich Pommerns größte Wanderdüne: 500m lang und 42 m hohe Lonkskedüne. Der pommersche Höhenrücken ist ein Überbleibsel der großen Eiszeit.
Die höchste Erhebung, der Schimmritzberg ist 256m hoch.
Der pommersche Höhenrücken bildet eine wichtige Wasserscheide für die zur Ostsee strömenden Flüsse mit ihren Mündungen der Persante in Kolberg, Wipper bei Rügenwalde, Stolpe in Stolpmünde und Leba bei der Stadt Leba.
Kiefern-, Eichen- und Buchenwälder prägen das Gesicht der Landschaft, durchsetzt mit vielen kleinen und großen Seen.
Der pommersche Bauer baute Kartoffeln, Zuckerrüben (Wrucken) und Getreide an. Auf vorbildlichen Saatzuchtgütern wurden hochwertige Roggen-, Hafer- und Kartoffelsorten gezüchtet.
Pommern war das bedeutendste landwirtschaftliche Überschuss gebiet Deutschlands; das Rügenwalder Amt und der Pyritzer Weizacker die fruchtbarsten Gebiete.
Die Stadt Stolp (50 000 Einwohner) wurde liebevoll „Paris des Ostens“ genannt. Schneidemühl ist auch heute noch ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt in Richtung Osten. Unsere Landeshauptstadt Stettin war „das Tor Berlins zur Ostsee“ (Oder- Havel- Kanal)und somit der wichtigste deutsche Seehafen mit den Werften „Vulkan“ und Oderwerke).
Herzog Barmin I von Pommern, der mit Recht der Städtegründer Pommerns genannt wurde, verlieh der Stadt Stettin am 03. April 1243 das Stadtrecht. Stettin wurde 1993, 750 Jahre alt (1940: 400 000 Einwohner).
Im 13. Jahrhundert erhielten die meisten pommerschen Städte das Stadtrecht. Kolberg wurde Hansestadt. Der gotische Mariendom in Kolberg, von 1280 bis 1320 erbaut, ist während des 2. Weltkrieges zerstört worden. Polen baut ihn wieder auf. Aber selbst die Steine sprechen heute noch deutsch. In den alten Grundmauern sind noch immer deutsche Inschriften zu lesen.
Einen tiefen Einschnitt brachte der 30 jährige Krieg (1618 – 1648), der die Bevölkerung Pommerns um die Hälfte reduzierte. Vorpommern kam unter schwedische Herrschaft. Hinterpommern fiel nach dem Aussterben des pommerschen Herzoghauses an Brandenburg und wurde somit preußisches Kernland. Nach der ersten Teilung Polens (1772) hatte es durch die Vergrößerung Preußens durch Posen- Westpreußen fast 150 Jahre lang keine Grenze zu Polen.
Erst 1918 wurde Pommern durch den Korridor wieder Grenzland zu Polen.
1938 umfasste Pommern eine Fläche von 38.409 qkm, es hatte knapp 2,4 Millionen Einwohner.
1945 ging unser Land an Polen verloren.
Durch Krieg, Flucht, Verschleppung, Vertreibung und Verfolgungen jeder Art erlitt die Bevölkerung allein in Hinterpommern einen Verlust von rund 500 000 Deutschen (26,4 v.H.).
Ursula geb. Lawrenz aus Naseband