Groß Krössin Geografische Lage
Unser Heimatdorf, das ca. 1000 Einwohner zählte, hieß bis 1945 Groß Krössin, früher Crössin, jetzt Krosino.
Es liegt auf der Nordabdeckung des Pommerschen Höhenrückens in Kreise Neustettin an der Persante und ist auf dem Messtischblatt Nr. 2163 (früher 780), dem es den Namen gibt, in 16° und fast 20° östlicher Lange von Greenwich zu finden.
Die Persante entspringt in Persanzig, verlässt nach 32 km in Krössin den Kreis Neustettin, und mündet nach einer Lauflänge von 165 km in Kolberg in die Ostsee. Wir nannten sie Bäck (Bach), obwohl sie nach dem preußischen Wasserrecht ein Fluss 1. Ordnung und teils schiffbar war. Bei uns war sie es nicht.
Die Persante hatte von Treptows Mühle im Osten bis zur Balfanzer Schleuse im Westen ein Gefälle von 2,5 m. Sie war durchschnittlich 1 bis 1,5m tief.
Im Süden bildete die Persante die Grenze zu den Gemarkungen der Dörfer Zülkenhagen, Balfanz und Borntin. Im Westen und Osten verliefen die Grenzen nach Döbel hin am Scheitelfließ und zu Zuch an der Triebgust( wir nannten sie Trübgust (siehe Legende Pastor Gust)) entlang. Im Norden besaß Krössin keine natürliche Grenze. Diese verlief hier quer durch Wälder und Felder von den Klepperbergen im Westen bis zum Ziegenberg im Osten und berührte die Gemarkungen der Dörfer Kiekow, Villnow und Naseband.
Die Klepperberge, nordwestlich von Gut Oberhof, einem Vorwerk Krössins, gelegen, waren mit 116,4 m die höchste Erhebung in unserer Gemeinde. Am Ziegenberg führte einige hundert Meter die Bahnlinie der Strecke Belgard- Neustettin, die im Jahre 1878 gebaut worden war, durch Krössiner Gebiet.
Groß Krössin war ein Straßendorf, das sich in ost-westlicher Richtung in einer Länge von 1,2 km erstreckte.
Auch in Nor-Südrichtung dehnte sich das Dorf an der Kreisstraße, die vom Bahnhof Villnow nach Lucknitz führte, in den 30 er Jahren immer weiter aus.
Die Kreisstraße durchquerte fast in der Mitte, aber nicht gradlinig das Dorf. Gegenüber dem Dorfplatz, auf dem das Transformatorenhaus stand,mündete sie von Norden her auf die Dorfstraße ein, bog dort nach Osten ab und führte dann hinter dem Grundstück von Hermann Haß nach Süden an der Kirche, den Mühlenteichen und dem neuen Friedhof vorbei über die Persante hinweg nach Balfanz.
Sie teilte das Dorf zwischen dem Wruckschen und Schmidtschen Grundstücken im Ortsteil zweigte die Mittelstege nach Süden ab. Sie bog hinter dem Ratzmer/ Klemzschen Grundstück nach Westen, führte an der Schule und dem gegenüberliegenden Grundstück des Schneidermeisters Wilhelm Otto, dann in einem weiten nach Süden ausweichendem Bogen mit Gefälle an der Kirche im Norden und den Pastorenscheunen im Süden vorbei auf die Kreisstraße. Bis zur Schule war die Mittelstege gepflastert.
Etwa im Scheitelpunkt der Kurve führte zwischen Pastor- und Schulscheune ein Feldweg, der sogenannte Staffke, nach Süden.
Dieser Feldweg lief am unteren Schulgarten, dem Pastorgarten, über das östliche Mühlenfließ, am alten Friedhof und Turnplatz, an Theodor Lüdtkes Grundstück vorbei und endete am Plänkenfließ.
Von diesem Feldweg kam man Unterhalb des Binsenherras auf einem schmalen Feldweg an die Persante.
150 m flussaufwärts von der neuen Brücke hat die alte Brücke gestanden. Im Bett der Persante standen dort noch alte Pfahlreste.
Da der Staffke in seiner Anlage viel breiter war, als andere Feldwege in der Gemarkung, ist zu vermuten, dass es sich hier um einen Teil der alten Salzstraße handelt, die von Kolberg entlang der Persante und Küddow nach Polen führte.
Gisela geb. Wruck
Anna Herzog
Ortsplan Groß Krössin Stand 1945